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Fotografie und Qigong

Das Unsichtbare fotografieren- geht das überhaupt?

 

Viele von uns kennen vielleicht die Bilder von Chinesen, die im Morgengrauen im Park stehen und langsame gymnastische Übungen machen. Das ist Qigong.

 

Qigong sind gesundheitsfördernde Übungen, die ein Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sind. Die Übungsabläufe basieren auf jahrtausenden alten Traditionen und werden meist täglich geübt. Auch im Westen erfahren wir immer mehr über diese fernöstliche Heilkunst und es gibt auch hier vielfältige Möglichkeiten Qigong zu erlernen und zu üben.

Qigong besteht aus zwei Worten: Qi ist die Lebensenergie und Gong ist das Üben. Lebensenergie, Prahna, Odem alle diese Worte beschreiben wie Qi im chinesischen verstanden wird. Qi wird beschrieben als die allumfassende Energie, die in jedem Lebewesen, aber auch im Raum um uns herum ist. Wenn wir Qigong üben, dann stellen wir uns vor, dass wir diese Energie, das Qi durch unseren Körper leiten. Wir üben also mit der Lebensenergie, lassen sie auf Bahnen (Meridianen) durch unseren Körper fliessen und sammeln und bewahren sie in den Zentren unseres Körpers. Damit das Qi frei durch unseren Körper fließen kann, lösen wir mit Übungen evtl. vorhanden Blockaden.  Das verhilft uns zu mehr Gelassenheit und Lebensfreude im Alltag.

 

 

Qigong fotografieren

 

Bisher habe ich, wenn ich Qigong fotografiert habe mich mit der korrekten Darstellung von Übungsabläufen beschäftigt oder Menschen fotografiert, wie sie gerade Qigong üben. Dies meistens als Porträt für Qigonglehrer. Gerade bei erfahrenen Qigong  Übenden konnte ich ihre Lebensenergie spüren und sie hat sich auch oft in ihrer Körperhaltung und ihrem Ausdruck widergespiegelt.

Aber ich fragte mich immer wieder: Gibt es einen Weg das Qi zu fotografieren? Qi ist Energie und Energie ist Licht, Fotografie bedeutet mit Licht malen. Also sollte da doch etwas möglich sein.
Aus den Tiefen des Internet kam dann eine Seite über Lightpainting hoch. Lightpainting ist- sehr kurz zusammengefasst:-)- Kunst mit der Taschenlampe.
Hier gibt es viele Künstler, die die ausgefallensten Figuren und Formen in die Landschaft oder in Räume malen.
Ich habe für mich in dieser Technik  eine Möglichkeit gesehen das unsichtbare Qi zu visualisieren.

 

Wie mache ich das nun, Energie fotografieren?

  1. Also Taschenlampe mit etwas davor, dass die Farbe und Form gibt, in meinem Fall rotes Transparentpapier. Rot war für mich die Farbe, die am besten Energie symbolisiert und durch die Beschaffenheit des Transparentpapiers ergibt sich eine weiche Form.
  2. Kamera mit Weitwinkel auf das Stativ und Langzeitbelichtung im dunklen Raum.
  3. Dann stelle ich mich vor die Kamera, knipse die Taschenlampe an und male eine Form. Abgegrenzt habe ich diese innen durch eine weitere kleine punktuelle Lichtquelle. Die Bewegung mit der Lichtquelle, also das Malen erfordert ganzen Körpereinsatz. Ein guter Stand ist Vorraussetzung, um eine gleichmässige Bewegung und damit eine symetrische Form hinzubekommen.
  4. Es erfordert mehrere Versuche und ein wenig Geduld natürlich, aber Geduld lernt man ja  beim Qigong.


Oben könnt ihr ein erstes Ergebnis sehen. Zur Zeit bin ich noch mitten im Projekt, probiere verschiedene Lichtquellen aus und habe viel Spaß dabei. Ich halte Euch auf dem Laufenden.